Nach Flashback handelt es sich bei Hinter dem Sturm um das zweite Gedicht, das ich als Hörgedicht und in diesem Fall sogar noch einen Tick mehr als sog. Poetry-Clip umgesetzt habe.
Mit diesem Beitrag zur Vorstellung des Hörgedichts möchte ich ein paar Hintergrundinfos zum Werk und zur Umsetzung geben.
Aber zuerst einmal zum Werk an sich, welches es auf Youtube und Soundcloud zu bewundern gibt. Ich freue mich natürlich sehr über einen Kommentar und/oder einen Daumen und jedes neue Kanal-Abo auf Youtube.
Das Gedicht selbst würde ich eher als Lyrik mit dem Schwerpunkt auf Metrik einordnen. Allgemein schreibe ich eher selten Gedichte und ich merke immer wieder, dass vor allem Reime eines meiner Hassthemen innerhalb der Lyrik sind. Vermutlich weil ich sie nicht kann. Ein bisschen aber auch, weil ich sie als Holzhammer-Lyrik empfinde – ist es nicht viel wichtiger, dass Lyrik rhythmisch fließt?
Wie dem auch sein, zumindest ist es meine Rechtfertigung dafür, dass ich Reime in eigenen Werken eher weniger beachte.
Entstanden ist das Gedicht Hinter dem Sturm beim Fasten im Juli 2018. Ich las in dieser Zeit Die Sturmlichtchroniken von Brandon Sanderson, ein wirklich großartiges Fantasy-Epos, und lies mich vom Schicksal der Figur Kaladin sehr stark mitreißen. Gleichzeitig gab es einige Tage lang ein Dauergewitter, vor welchem ich manchmal lange saß und einfach nur in die Wolken meditierte. Dort, hinter dem Gewitter, hinter dem Sturm, hinter den Wolken schien etwas verborgen zu sein. Die Sturmmeditation brachte dieses Gedicht hervor.
„Sturm“ wird hierbei (und auch sehr deutlich in den Bildern des Poetry-Clips) gleichbedeutend mit „Gewitter“ verwendet. Es geht schon um den Sturm, doch geht das Gedicht davon aus, dass ein Sturm auch immer mit einem Unwetter einhergeht. Das ist meteorologisch natürlich nicht korrekt. Es handelt sich dabei um ein semantisches Stilmittel; zum einen ist die Metrik von Sturm die in meinen Augen besser als die von Gewitter (schlicht und ergreifend durch die Silbenanzahl), zum anderen bildet Sturm das Seelen-Innenleben, um das es in dem Gedicht auch gehen soll, besser ab.
Das Bildmaterial des Poetry-Clips stammt von einem Gewitter, das ich an der Ostsee, von meinem Hotel im Ort Koserow aus, gefilmt habe. Die Bilder sind bereits in meiner Videoserie „Visionssuche 2017“ enthalten.
Die Audiospur wurde gesondert aufgenommen, ebenfalls von mir selbst, bei einem Gewitter im Sommer 2018.
Die Bearbeitung des Clips hat ziemlich lange gedauert. Das Aufnehmen und Bearbeiten der Lesung sowie das Schneiden der Bild- und Tonspuren machte dabei nur einen kleinen Teil des Aufwands aus.
Richtig viel Zeit kostete die Bearbeitung, Animation und das Timing der Untertitel, was mit After Effects geschah. Sehr viel Zeit ging darüber hinaus für das Rendern und Exportieren aus After Effects und Premiere drauf.
Insgesamt arbeitete ich ca. 15 Stunden an dem Clip.
Inhaltlich gibt es viele Interpretationsansätze, von denen ich keinen weiter ausführen möchte. Das überlasse ich dem Rezipienten. Die Ausgangsaussage könnte man jedoch folgendermaßen zusammenfassen:
Es liegt mehr hinter den sichtbaren Dingen, als wir glauben. Mehr Gefahr, mehr Wunder, mehr irgendetwas. Gleichsam zeigen sich die Dinge, die wir sehen können, scheinbar deutlich (Gewitter), lassen sich in anderer Form jedoch als Entsprechung in uns selbst finden (Sturm).
Danke an jeden, der sich das Werk angesehen hat!
Ich bin übrigens immer offen für künstlerische Gemeinschaftsprojekte. Dadurch, dass ich in vielen Teilaufgaben immer mehr Erfahrung dazugewinne (Prosa- oder Lyrik-Grundlage, Vertonung, Schnitt, Audiobearbeitung, Videoeffekte), gäbe es bestimmt einige Möglichkeiten gemeinsam ähnliche Projekte umzusetzen.
Wenn also jemand einen Sprecher oder einen Text braucht, gern über die Idee und/oder Umsetzung eines Story- oder Poetry-Clips reden will, oder sonst irgendwie mit mir zusammenarbeiten möchte, der schreibe mich einfach kurz per Mail an.
Zum Schluss gibt es noch die Lyrics des Gedichts aus einer Instagram-Veröffentlichung: