Vollmondfeuer


Jetzt will ich doch mal etwas über die Vollmondrituale erzählen, die ich hier schon erwähnt habe.
In der Westklasse – was ein sehr intensives Erlebnis war, ich hoffe ich komme demnächst mal dazu das nachzuerzählen – haben wir als Ausbildungsgruppe die Hausaufgabe bekommen zu jedem Vollmond ein Feuer zu machen und dabei ein Ritual zur Kräftigung der Archetypen durchzuführen.
Grundlage dafür sind Energien, die wir von unseren Lehrern im Zuge einer Initiation in die Chakren gesetzt bekamen.

Die Zuordnungen dabei sind wie folgt:
Wurzelchakra: Schlange
Sakralchakra: Jaguar
Solarplexuschakra: Kolibri
Herzchakra: Kondor
Kehlchakra: Huascar
Stirnchakra: Quetzalcoatl
Kronenchakra: Pachakuti Inka

Die ersten vier Archetypen entsprechen dabei den hier vorgestellten Krafttieren aus dem Medizinrad. Eine Beschreibung von Jaguar, Kolibri und Kondor folgt noch…

Die oberen drei Archetypen stellen die Dreiteilung dar, die im Schamanismus oft als Basis auftritt:
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, – Herz, Kopf, Intuition, – untere Welt, mittlere Welt, obere Welt.
Huascar ist der Wächter der unteren Welt, manchmal auch Unterwelt genannt, obwohl es das nicht so 100%ig trifft.
Quetzalcoatl ist eine Aztekische Gottheit (auch als Kukulkan bekannt), in Form einer gefiederten Schlange, und repräsentiert die mittlere Welt.
Pachkuti Inka war ein alter Inka-König und er steht für die obere Welt.

Diese Dreiteilung werde ich nochmal extra ausführen, aber hier soll es ja um die Feuer gehen.

Die letzten 4 Monate haben wir also nun Feuer zu Vollmond an der Isar gemacht und heute den letzten der unteren 4 Archetypen gekräftigt.
Das Spannende war die wirklich unterschiedliche Qualität der Feuer und der Umstände… Das letzte Feuer – das des Kolibris – beispielsweise, kam fast gar nicht zustande, weil Wetter und Umstände einfach nicht passen wollten. Aber dann passierte es spontan, und wir waren nur zu dritt… und wir saßen an der Isar im Nieselregen, unter einem großen Baum, der uns trocken hielt und im Westen sah man am klaren Himmel das Rot der untergehenden Sonne. Die Isar war überflutet, weil es einige Tage lang geregnet hatte und ich fühlte mich wie am Amazonas… Ein starker Wind ging und er konnte sich nicht recht entscheiden aus welcher Richtung er kommen wollte – und so blieb das Feuer klein und flatterig, wie ein kleiner schlauer Kolibri hatte es sich doch noch spontan und kreativ realisiert und neckte uns mit ständigen drohendem Scheitern. Als wir erkannten, dass die Kolibrienergie nur – wie es nun mal ihre Art ist – mit uns spielte, konnten wir den Amazonas voll und ganz genießen.

Das Feuer heute war groß und heiß… Mit kräftigen, großen Schwingen breitete sich die Hitze meterweit aus und ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl zu verglühen. Das bescherte mir bei der Durchführung des Rituals eine Reise zu einer Vulkanlandschaft, in der ich den Phönix sah; er schlug mit seinen großen Flügeln aus purem Feuer und verbrannte mich beinahe zu Asche….

Damit aber genug zu dem Erlebnissen mit dem Feuer, jetzt noch etwas Nüchternes zum Ablauf des Rituals:
– Öffnen des heiligen Raums
– Entfachen des Feuers zwischen 4 bewusst ausgewählten Steinen für die Himmelsrichtungen
– Anrasseln des Feuers und konzentration auf die jeweilige Energie, das jeweilige Chakra, den jeweiligen Archetypen
– Vor uns liegt die Mesa, geschlossen
– Vor der Entfachung des Feuer haben wir uns einen Zweig, Ast, Stock gesucht, der nun besprochen wird, mit einem Wunsch oder einer Emotion geladen wird
– Nachdem die gewünschte Intensität der Trance erreicht ist, stellt sich ein Mit-Schamane schützend hinter uns und
– wir verbrennen den Zweig.
– Währenddessen laden wir unseren Energiekörper mit der sich dadurch freisetzenden Energie auf, führen die Trance fort, und laden wenn gewünscht auch die Mesa im Feuer auf
– Zwischenzeitlich wird die Trance fortgesetzt bis alle durch sind, dann wird gerasselt bis das Feuer erlischt
– In dieser Zeit ist eine Reise gut, aber nicht zwingend notwendig… Wir wissen ja: die Bilder kommen, oder nicht…
– Ist das Feuer niedergebrannt, kann man es neu entfachen und endlich das erste Bier oder den mitgebrachten Wein trinken :)
– Am Ende wird der heilige Raum natürlich wieder geschlossen

All das sind natürlich – wie immer – Richtlinien, die individuell angepasst werden können. Wir haben als Gruppe immer sehr viel Spaß am improvisieren der Sätze, die wir beim Öffnen und Schließen des heiligen Raums neu erfinden :)

Heute wurden wir – nachdem das komplette Ritual fertig war, sehr gut getimed ;) – von einer nebenstehenden Gruppe danach auch gefragt, was wir da gemacht haben, die Rasseln sind doch recht auffällig und die Isar gut besucht bei einem solchen Wetter. Das war schön, denn es kam keinerlei Belustigung dabei rüber :)

Mit dem nächsten Feuer beginnen die oberen Archetypen und dabei handelt es sich um Energien, die etwas diffuser sind als die klar mit Eigenschaften ausgestatteten Krafttiere des Medizinrads.

Wir sind alle gespannt, was passiert :)


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