Light Passenger


Ich warte, atme, in dir, im Licht und im Feuer deines Herzens, in den Tiefen deiner Seele, geduldig, ohne Hast und Eile, darauf, die Dunkelheit auszumerzen und neues Leben hervorzubringen:
Pure lichte Energie.

Genau wie der Drache, den ich im Vorstellungsbeitrag zum Dark Passenger erwähnt habe, ist mit der dunklen Seite das Ganzheitliche nicht vollumfänglich beschrieben. Es kann immer nur eine Seite sein. Zum Einen beherrscht der Drache über immense Zerstörungskraft, zum Anderen aber auch über hohe Heilkraft. Damals sagte ich dazu: „Großer Heilkraft wohnt große Zerstörungskraft inne und umgekehrt“. Doch was, wenn die Pole viel weniger ineinander verwoben sind? Sie klassisch als Gegensätze auf einer Skala existieren, die beiden Amplituden einer Schwingung sind und nicht im Stillstand existieren können? Wenn der Ausgleich zwischen Licht und Dunkel nicht Schwächen der Extremwerte sondern im Leben ebendieser, in der Modulation zu finden ist?

Der Dark Passenger als das Böse im Herzen des Protagonisten ist zwar der in gewisser Weise der innere Antagonist, doch ihm selbst steht keine Gegenkraft gegenüber. Er wird nicht beschrieben als der Teufel auf der linken Schulter, der immer wieder gegen den kleinen Engel auf der Anderen ankämpfen muss. Er wird als das unbändig Dunkle beschrieben, das vom Menschsein selbst in seine Schranken verwiesen werden soll.

Doch was, wenn er selbst Teil des Menschseins ist? Wenn der Mensch, der Schamane, der Heiler nur durch Licht und Dunkelheit zu seiner wahren Stärke finden kann, und diese Stärke bedeutet auch beide Strömungen zu leben?

Im Falle des Dark Passengers aus der Pop-Kultur (Dexter) wäre das fatal, hier kann in diesem Fall also nicht die Lösung liegen. Würde jedoch nicht die Dramaturgie erhöht werden, wenn der mit dem Dark Passenger kämpfende Protagonist eine weitere, benennbare, gegensätzliche Strömung als Personifizierung aufweisen könnte?

Ich muss mich hiermit von der ursprünglichen Idee des Dark Passengers in meinem eigenen Dasein ein wenig entfernen: ich sehe ihn nicht mehr als die Personifizierung meiner Depression, meines Traumas oder einer Art von Dunkelheit, die aus Schmerz geboren wurde und nur durch Leid existieren kann und darf und dieses benötigt, um kanalisiert zu werden. Auch wenn mich das und die klassische Definition der Schamanenkrankheit auf diesen Weg gebracht hat und zur Katalyse notwendig war, so sehe ich den Dark Passenger mittlerweile als etwas tief verwurzeltes, mächtiges, wertfreies und vor aber: etwas, wogegen NICHT gekämpft werden muss. Die Metaebene des Kampfes gegen sich selbst entfällt damit.

Vermutlich handelt es sich dabei um meine persönliche Entwicklung, doch die Veränderung der Dunkelheit bringt noch etwas weiteres mit sich: Licht.

Weil das Licht eine immer größere Rolle in meinem (Innen-)Leben darstellt, habe ich den Light Passenger ins Leben rufen. Er mag auf den ersten Blick viel weniger Tiefe besitzen, doch mit der Zeit wird klar werden, dass es sich lediglich um eine tiefere Seins-Schicht handelt. Seine Geschichten sind komplexer, undankbarer, und dadurch womöglich uninteressanter. Doch ich komme als Künstler mit dem Dark Passenger alleine nicht mehr zurecht. Manchmal möchte ich etwas schreiben, was einfach aus Licht und Liebe geboren wird, aber vor allem seit ich mehr fotographiere fällt mir auf, dass meine Motive dem Dunklen nicht immer gerecht werden.

Also, schaut gern mal dort vorbei und lasst einen Kommentar da :)

Der Drache verbindet dich mit dem Feuer in dir, mit deiner mächtigen Schöpferkraft, und mit dem Element, in dem du ihn siehst.

Light Passenger


[related_post themes=“flat“]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert