Insektensterben | Lyrik 2


Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.

Dieses Zitat, welches gerne Einstein angedichtet wird, dürfte so gut wie jedem bekannt sein und auch wenn sowohl Herkunft als auch die dortige Zeitangabe mit Vorsicht zu genießen sind, so sagt es durchaus etwas richtiges aus, was mittlerweile fast jeder mitbekommen haben sollte:
Bienen, besser gesagt: Insekten allgemein, sind wichtig für unser Ökosystem. Dass es bereits seit mehreren Jahrzehnten ein spürbares Insektensterben gibt, ist längst keine bloße Theorie mehr. Erst letztes Jahr erschien eine Studie, die zu dem Ergebnis kam, dass der Insektenbestand in Deutschland innerhalb der letzten 27 Jahre um etwa 75% dezimiert wurde! Infolgedessen reduzierte sich auch der Vogelbestand. Beides wird auch im Agrarreport 2017 vom Bundesamt für Naturschutz aufgeführt.

Aber es soll hier gar nicht um die wissenschaftlichen Hintergründe oder sogar eine Ursachenforschung gehen. Es ist relativ klar, was wir zu tun haben, doch wie immer, wenn es um Veränderung geht, hindert uns unsere Trägheit und Gier daran, etwas zu unternehmen; die Politik wird durch den Lobbyismus korrumpiert und die Masse entfremdet sich von der Natur. Wen wundert da diese Entwicklung schon wirklich?

Ich habe mich, anstatt den Moralapostel zu spielen (was ich womöglich trotzdem noch tun werde), einmal spontan künstlerisch zu dem Thema Insektensterben ausgedrückt.

Das folgende dreiteilige Gedicht beschreibt eine mögliche Entwicklung der ganzen Thematik, die ich für nicht unrealistisch halte. Ich würde sie als bittersüß bezeichnen: wir werden weiter alles ausrotten und trotzdem wird uns am Ende alles überleben.



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2 Gedanken zu “Insektensterben | Lyrik

  • Angelo C. Silenzio

    Sehr schöne poetische Replik! Besonders gefallen hat mir, dass du nicht nur auf den Schatten verweist, sondern auch Hoffnung aufkommen lässt. Das Beispiel der Biene zeigt auf, wie wichtig das Kleine und Unscheinbare doch für das Ganze ist. Geht das Einzelne vergessen, wird auch das Grosse und Ganze bedeutungslos und geht zugrunde.

    • Alex Autor des Beitrags

      Vielen Dank, Angelo! Freut mich zu hören, dass man meinen Erstlingswerken etwas abgewinnen kann :) Die Interpretation stimmt mal wieder ziemlich gut mit meiner Intention überein. Die Hoffnung ist mir wichtig: ich glaube, es gibt eine gute Chance, dass wir eines Tages wieder verschwinden, auf die eine oder andere Art, und sich die Welt wieder von uns erholen kann. Schade aber natürlich, dass es dieser Erholung bedarf :/