Großstadtlärm


Ich sitze hier im Außenbereich eines ‚Restaurants‘ und mir wird die ganze Bandbreite urbaner Geräusche um die Ohren geknallt: von links kommt das Rattern eines Schlagbohrers, mit dem das Nachbargeschäft eine Markise befestigt, von rechts das Motorengeheul eines Schaufelbaggers, der die Erde zur Netzerneuerung aufreißt. Und plötzlich bebt die Erde, weil ein riesiger Rasenmäher direkt hinter mir anfängt zu brüllen. Ganz abgesehen von der Hauptstraße, die nebenan verläuft.
Die Leute fliehen – zu Recht?
Eine kleine Maus hüpft neben mir herum und sucht Essensreste, ihr scheint der Lärm egal, Teil ihrer Welt zu sein.
Was erwarten wir von der Großstadt? Ein Idyll der Ruhe und des Friedens?
Ich versuche mal das Gegenteil: ruhig bleiben, es als Teil der Umgebung und der Welt akzeptieren, es der Maus nachmachen.
Meditieren… Schreiben… Sich über die Übertreibung der Situation freuen.
Es funktioniert besser als erwartet – was ich nicht als störend wahrnehme, kann mich nicht stören, oder?
Ist das wirklich so einfach? Kann es nicht körperlich stören? Stresshormone ausschütten ohne sich um meinen ‚Willen‘ zu kümmern? Als rein physiologische Resonanz?
Womöglich ist das eines der Geheimnisse über Selbstbestimmung und Gesundheit: Bewusst wahrnehmen und reagieren, heraustreten aus der Fremdbestimmung.
Am Ende ist das wichtigste Kettenglied das Gehirn und die Wahrnehmung wird zur Realität.


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