Die vier Versprechen 5


Wie im Beitrag Abschluss der Südarbeit Teil2 beschrieben, stellte der sogenannte Weg der Tolteken die Grundlage für unser Rollenspiel dar; alle Begriffe, die ich dort genannt habe und alle Rollen, die wir gespielt haben, stammen von Don Miguel Ruiz.

Miguel Ruiz wurde mit seinem Buch Die vier Versprechen bekannt, in dem er den Weg der Tolteken, seiner Vorfahren, beschreibt. Es handelt sich um ein Buch über eine auf den ersten Blick sehr einfache Lebensphilosophie. Bei genauerer Betrachtung erweisen sich die vier Versprechen jedoch als schwieriger einzuhalten, als man erst denkt:

Die vier Versprechen:

1. Wähle Deine Worte mit Bedacht und sei untadelig mit Deinem Wort.
2. Nimm die Dinge nicht persönlich.
3. Zieh keine voreiligen Schlüsse.
4. Tu immer Dein Bestmögliches
.

Im Wikipediaartikel sowie in weiteren Quellen aus dem Internet, werden die Versprechen manchmal auch anders formuliert, da die ursprüngliche Übersetzung tatsächlich ein klein wenig unüberdacht scheint:

1. Sei wahrhaftig mit Deinen Worten.
2. Nimm nichts persönlich.
3. Mach keine Annahmen.

1.
Das bedeutet einfach, man soll sich gut überlegen was man sagt (oder auch denkt). Sich selbst gegenüber genauso wie anderen gegenüber. Wir gehen davon aus, dass man viel sagt, was einfach nicht der Wahrheit entspricht, nur um es jemandem heimzuzahlen, sich oder anderen etwas zu beweisen, jemanden zu verletzen… Hält man sich also an dieses Verprechen, darf man a) nicht mehr auf die innere Stimme hören, mit der man selbst versucht sich schlechtzumachen und b) niemanden beleidigen oder verbal verletzen, nur weil man meint dem eigenen Zorn nachgehen zu müssen.

2.
Auf der Grundlage von Versprechen 1 gehen wir natürlich davon aus, dass das meiste was andere Menschen zu einem sagen aus genau dem Grund entsteht, weil sie nicht untadelig mit ihrem Wort umgehen; genauso wie auch unsere innere Stimme (von der wir denken, sie sei wir und ihr deswegen glauben…).
Aus genau dem Grund muss man sich von diesen Angriffen befreien und sie als unpersönlichen Angriff werten… Die meisten Dinge, die gesagt werden sind nicht persönlich gemeint, das ist tatsächlich so; wenn man das begreift und so darüber hinweg sehen kann, befreit man sich sehr.

3.
Eigentlich selbsterklärend: Vorurteile sollte man grundsätzlich nicht haben; hat man sie und drückt sie aus, ist man ja auch schon wieder bei Punkt 1.

4.
Klingt einfach und wir denken uns: tun wir das nicht sowieso schon, immer? Ich glaube zwar auch nicht, aber ich sehe das ein klein bisschen anders als Ruiz; ich denke, die Welt ist genau deswegen dieser dramaturgische Hochofen, weil eigentlich jeder versucht sein Bestes zu geben und dadurch Konflikte entstehen… Trotzdem: wie oft hat man einfach keine Lust und zieht sich zurück, ist schlecht drauf, obwohl einfach nur darüber hinweg sehen müsste, es nicht persönlich nehmen sollte, daran glauben sollte, dass in dem Moment, in dem man schlecht drauf ist auch die Resonanz der Welt negativ ist…? Versuch dein Bestes zu geben, was immer auch passiert.

Ich glaube, dass es durchaus mal interessant sein kann untadelig mit dem Wort umzugehen. Ich glaube aber auch, dass es für viele Leute deswegen schwierig wäre, weil sie meinen ihnen würde damit ihr Humor geraubt; immerhin macht Schadenfreude und Witze auf ‚Kosten‘ anderer, Sarkasmus und sogar Zynismus – auch gegen sich selbst gerichtet – einen Großteil des heutigen Humors aus. Ich finde das auch gar nicht mal grundsätzlich schlimm – aber womöglich schließt sich das gar nicht so sehr gegenseitig aus, was meint ihr?

Im Netz habe ich zu dem Thema eine interessant Seite gefunden, die das alles noch einmal ausführlicher sehr gut darlegt:
Der Weg der Tolteken

Ruiz‘ Buch ist jedenfalls schnell gelesen und eine kurzweilige, interessante Lektüre; Auch wenn es ein wenig Redundant daherkommt und ein bisschen an typische Lebensratgeber erinnert.


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